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Naturheilkunde

Was versteht man unter Tiernaturheilkunde?

Die Tiernaturheilkunde arbeitet mit natürlichen, alten und traditionellen Therapieverfahren. Sie werden ganzheitlich angewendet, d.h. der Ursprung einer Krankheit wird erforscht und die Therapie wird dort angesetzt, wo alles angefangen hat. Es werden nicht nur körperliche, sondern auch seelische Aspekte mit betrachtet und in Diagnostik und Therapie mit einbezogen.

Es gibt zahlreiche Therapien, die bekanntesten und meist angewendeten sind:

  • TCM (traditionelle Chinesische Medizin)
  • Pflanzenheilkunde
  • Homöopathie
  • Bachblütentherapie
  • biochemische Therapie (Schüßler Salze)
  • Neuraltherapie

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und so kann ein Tierheilpraktiker seinen tierischen Patienten meist schnell und effizient helfen.

Ein Tierheilpraktiker:

  • behandelt Tiere mit naturheilkundlichen Mitteln
  • berät Tierbesitzer in Haltungsfragen
  • unterstützt die Tierbesitzer in Bezug auf die richtige Fütterung
  • steht dem Tierbesitzer bei allen anderen Fragen rund um das Tier zur Verfügung
  • hilf bei der Prävention
  • ist eine wichtige Ergänzung zum Tierarzt

Spannend ist es auch, sich mit dem allgemeinen Begriff der Naturheilkunde zu beschäftigen:

Was ist Naturheilkunde?

Naturheilkunde bezeichnet verschiedene Naturheilverfahren. Ziel dieser Verfahren ist die Aktivierung der körpereigenen Fähigkeit zur Selbstheilung. Die verschiedenen Verfahren greifen bevorzugt auf Mittel oder Reize zurück, die in der Natur vorkommen. Dazu gehören zum Beispiel: die Sonne, das Licht, die Luft, die Bewegung, die Ruhe, die Nahrung, die Pflanzen, das Wasser, die Wärme, die Kälte, die Erde, die Atmung, die Gedanken, die Gefühle und Willensvorgänge. 

Die Naturheilkunde legt besonderen Wert auf eine naturgemäße Lebensweise. Auf Arzneimittel (abgesehen von Heilpflanzen) wird dabei weitgehend verzichtet.

Ziel ist es, vor allem mit diätetischen, physikalischen und ursprünglichen Heilmitteln eine Wirkung zu erzielen. Sie ist eher eine grundlegende Betrachtungsweise als ein konkretes Verfahren.

Die Naturheilkunde wird sowohl von Ärzten als auch Heilpraktikern angewendet. Heilpraktiker, die naturheilkundliche Verfahren einsetzen, haben in der Regel kein Medizinstudium absolviert – sondern eine Ausbildung zum Heilpraktiker.

Wie funktioniert Naturheilkunde?

Zentral in der Naturheilkunde ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise. Nur wenn Körper, Geist und Seele in Einklang sind, geht es dem Menschen oder dem Tier gut. 

Wirkung:

Die meisten naturheilkundlichen und alternativen Verfahren haben einen ganzheitlichen Ansatz, versuchen also stets, den gesamten Organismus zu heilen. Dabei haben sie den Anspruch, nicht nur den Körper zu erfassen, sondern vor allem auch eventuelle psychosomatische Ursachen.

Das wichtigste Therapieziel von naturheilkundlichen Verfahren ist die Anregung der Selbstheilungskräfte mithilfe von Naturheilmitteln. Naturheilkundliche Verfahren stellen daher Bedingungen her und regen Prozesse an, aufgrund derer eine Gesundung des gesamten Organismus aus sich selbst heraus möglich wird.

Welche Verfahren gibt es?

Üblicherweise werden sie in “5 Säulen” eingeteilt:

1. Phytotherapie – Einsatz von Pflanzenwirkstoffen

2. Hydrotherapie / Balneotherapie – Wasseranwendungen, Wärme- und Kältetherapie 

3. Bewegungstherapie

4. Ernährungstherapie – gesunde Ernährung/ dem Krankheitsbild angepasste Diät 

5. Ordnungstherapie – Strukturierung der äußeren und inneren Lebensordnung, um die Gesundheit von Körper, Geist und Seele auf eine positive Art zu beeinflussen

Was sind weitere naturheilkundliche Verfahren?

Neben den klassischen Verfahren gibt es weitere naturheilkundliche Ansätze, die oftmals dazugezählt werden. Am Grundverständnis alternativmedizinischer Naturheilkunde orientieren sich folgende Verfahren:

  • Aromatherapie
  • Bach-Blütentherapie
  • Akupunktur bzw. Akupressur 
  • Ohrakupunktur
  • Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
  • Traditionelle thailändische Medizin
  • Ayurvedische Medizin
  • Anthroposophische Medizin
  • Osteopathie 
  • Chiropraktik
  • Kinesiologie
  • Bioresonanztherapie (BRT)
  • Schröpfen
  • etc.

1. Phytotherapie:

In der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) geht es um den heilmedizinischen Einsatz von Pflanzen aus der Natur. Dieses Verfahren wird oft auch als Kräutermedizin bezeichnet. Es steht die heilsame Wirkung pflanzlicher Arzneimittel im Fokus. Mithilfe dieser natürlicher Mittel sollen Beschwerden bekämpft und Schmerzen gelindert werden.

Es kommen bewährte, meist seit vielen Jahrhunderten traditionell eingesetzte und auch nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen wirksame Heilpflanzen zum Einsatz. Hierunter fallen auch Teezubereitungen und Pflanzensäfte.

Beispiele phytotherapeutischer Verfahren bzw. Heilmittel:

  • Saft (= Auspressen)
  • Extrakt (= Wirkstoffauszug), z. B. in Form von Tinkturen
  • Infus (= Tee)
  • Dekokt (= Auskochen)
  • Mazerat (= Kaltwasserauszug)

2. Hydrotherapie / Balneotherapie

Beide Therapieformen beschäftigen sich mit der heilsamen Kraft des Wassers. Während bei der Hydrotherapie eher auf die generellen Eigenschaften des Elements gesetzt wird und auch pures Wasser zum Einsatz kommt, geht es in der Balneotherapie um – meist warme – Bäder, die mit wasserlöslichen Wirkstoffen angereichert sind.

In der Hydro- und Thermotherapie wird mit Wickeln (z.B. Brust- und Leibwickel), Auflagen, Waschungen, Bädern und Güssen gearbeitet. Ziel der Behandlung ist es den Körper gegenüber unterschiedlicher Reize reaktionsfähig zu machen (Reiz-Reaktion-Prinzip). Es kommen Reize mit unterschiedlicher Qualität und Intensität zum Einsatz und werden idealerweise in Reizserien angewandt. Hierdurch sollen längerfristige Anpassungsprozesse des Körpers eingeleitet werden und zu einer Optimierung der Kreislauf- und Wärmeregulation beitragen als auch eine Stabilisierung des vegetativen Nervensystems begünstigen. Wassertemperaturen variieren hierbei von warm bis kalt, auch finden ätherische Öle ihre Anwendung.

Beispiele hydrotherapeutischer bzw. balneotherapeuthischer Verfahren beim Mensch:

  • Hydrotherapie-Güsse
  • Bewegungsbäder
  • Wechselbäder (Wärme & Kälte)
  • Aquatherapie
  • Hydrotherapeutische Waschungen
  • Dampfanwendungen in der Hydrotherapie
  • Hydrotherapie-Massagen
  • Bäder mit Heilwasser bzw. Badezusätzen (Kohlensäurebäder, Schwefelbäder, Solebäder etc.)
  • Moor- oder Schlammbäder
  • Trink-Kuren mit besonderem Heilwasser

Beim Tier findet vor allem das Unterwasserlaufband Anwendung.

2. Bewegungstherapie 

Unter dem Begriff der Bewegungstherapie versteht man in der Naturheilkunde alle Maßnahmen, die sich mit Bewegungsabläufen beschäftigen. “Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper.”

Außerdem lassen sich über zielgerichtetes Mobilisieren Blockaden lösen und Schmerzen lindern lassen.

Die Bewegungstherapie beinhaltet aktive und passive Aktivierungen des Körpers. 

Körperliche Aktivität trainiert das Herz-Kreislauf-System, regt den Stoffwechsel an, schult das Gehirn, stimuliert das Immunsystem, hilft bei der Verarbeitung von Schmerz und kann Entspannung fördern. Sie lindert zudem Funktionseinschränkungen oder beugt diese vor.

Beispiele bewegungstherapeuthischer Verfahren:

  • Physiotherapie
  • Faszientherapie 
  • Krankengymnastik
  • Gerätetraining 
  • Gleichgewichtstraining
  • Ausdauertraining
  • Vibrationstraining
  • Kraft- und Koordinationstraining

4. Ernährungstherapie 

Mithilfe passender Ernährung versucht die Ernährungstherapie, Leiden zu lindern und körpereigene Kräfte zu aktivieren. Ein wichtiger Punkt ist die Diät: Anders als im Volksmund bezeichnet sie eher einen bestimmten Ernährungsplan als einen geplanten Gewichtsverlust.

5. Ordnungstherapie:

Die Ordnungstherapie ist ein älterer Begriff, der in aller Regel weiter gefasst ist. Er bezeichnet die Lehre einer geordneten Lebensweise.

Eine falsche bzw. nicht artgerechte Haltung, Umweltbelastungen oder Stress spielen hier eine wichtige Rolle. 

Wer und was hat alles Einfluss auf mein Tier? Mögliche Probleme sollen abgestellt und ein kontinuierliches Ausbalancieren der “Lebensordnung” erreicht werden.

Das Ziel des Tierheilpraktikers ist eine Behandlung, die möglichst frei von Nebenwirkungen ist. Daher gehört auch die Ernährung und Haltung zu den Tätigkeitsbereichen. Die Prophylaxe ist ein weiterer wichtiger Punkt, der dabei helfen soll, das Tier gesund zu halten und möglichst viele Krankheiten schon vorab zu vermeiden.

“Tierheilpraktiker ist eine gesetzlich nicht geschützte Berufsbezeichnung für Personen, die gewerbsmäßig Tiere behandeln, ohne Tierarzt zu sein. Die Berufsbezeichnung „Tierheilpraktiker“ kann von jedermann geführt werden, ein Befähigungsnachweis ist hierfür nicht erforderlich. Im Unterschied zum Heilpraktiker unterliegt die Tätigkeit als Tierheilpraktiker keinen Zulassungsvoraussetzungen. Nach gängiger Rechtsprechung darf die Berufsbezeichnung Tierheilpraktiker nur mit dem Hinweis geführt werden, dass es für die Ausübung dieses Berufes keiner staatlichen Erlaubnis bedarf.” (Quelle: Wikipedia)