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Headshaking

    Unter dem Begriff Headshaking-Syndrom wird ein Verhalten verstanden, bei dem das Pferd unkontrolliert mit dem Kopf schlägt oder schüttelt. Häufig Schnauben die Pferde dabei und versuchen sich die Nase oder Augen zu reiben. Es ähnelt dem Verhalten der Insektenabwehr, jedoch gibt es hier in dem Fall keinen direkten Auslöser (wie bspw. ein Insekt).

    URSACHE:

    • bei einem stereotypischen (verhaltensbedingtem) Headshaking handelt es sich um eine eher seltene Verhaltensstörung, die z.B. durch schlechte Haltung oder Stress ausgelöst wird
    • beim symptomatischen Headshaking liegt eine definierbare Erkrankung des Pferdes vor (z.b. Schmerzen im Halsbereich, Muskulatur, Halswirbelsäule)
    • beim idiopathischem Headshaking handelt es sich um ein Headshaking ohne erkennbare Ursache bzw. ohne spezifischen Auslöser für das Headshaking-> diese Form tritt am häufigsten auf
    • tritt das Headshaking nur beim Reiten auf, kann es bspw. an einem unpassendem Sattel, unpassender Trense oder zur harter Einwirkung mit der Hand liegen
    • Rückenprobleme
    • verkannte Lahmheit
    • Hauterkrankung
    • Ohrmilben
    • Genickbeulen
    • Infektion des Luftsacks
    • Mittelohrentzündung
    • Iriszysten
    • Schädigung der Kopfnerven, v.a. des Nervus Trigeminus (Trigeminusneuralgie)
    • Rhinitis (Schnupfen)
    • Probleme an den Zähnen
    • Entzündung der Nasenschleimhaut oder Nebenhöhlen
    • Allergien z.B. Pollenallergie
    • Stress
    • schlechte Haltungsbedingungen
    • schlechte Futterbedingungen

    SYMPTOME:

    • mehr oder weniger heftiges Kopfschlagen oder Kopfschütteln
    • vermehrtes Schnauben oder Niesen
    • Ausschlagen mit der Vorhand
    • Reiben der Nase oder Augen an den Vorderbeinen oder an Wänden oder auf dem Boden
    • starkes und häufiges Schnauben
    • Reflexartiges Schlagen mit der Vorhand
    • verstecken des Kopfes unter dem Schweif anderer Pferde (typisches Anzeichen für Pferde mit Trigeminusreizung)
    • Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Pollenflug und Insekten in der Luft
    • Verschlechterung der Symptome im Frühling und im Sommer
    • Zucken der Gesichtsmuskeln
    • aktives Meiden von Helligkeit, Sonne, Wärme, Wind
    • oft verstecken sich die Tiere im Schatten oder in einer dunklen Ecke in der Box

    DIAGNOSE:

    • überprüfen der Passform von Sattel und Trense (ideal ist ein Micklem, da es die Nervenausgänge frei hält)
    • überprüfen des Reitens – Zu harte Handeinwirkung? Falsches Reiten?
    • Kontrolle der Zähne, Luftwege und Ohren
    • Überprüfen des 1. Halswirbels, der Halswirbelsäule, Genick, Zungenbein und Wirbelsäule
    • kommt keine Ursache heraus und das Headshaking tritt neu auf, kann manchmal ein umstellen des Pferdes in einen anderen Stall oder mit anderen Stallgenossen helfen, damit es nicht in stereotypischen Verhalten fällt
    • Prüfung des Wassers: manchmal kann es auch am Wasser liegen – Brunnenwasser ist oft sehr belastet
    • auch Hochspannungsleitungen oder elektronische Kraftfutterautomaten können problematisch sein

    Empfehlung an Pferdebesitzer:

    • Führen eines Tagebuches über mind. 4 Wochen
    • alles darin festhalten z.B. Wetter, Sonneneinstrahlung, Temperatur, Pollenflug, Windrichtung/Luftrichtung, Aktivität, Training, Stressfaktoren etc. und dazu: Wie stark war jeweils das Headshaking?
    • Wann und unter welchen Bedingungen tritt es vermehrt auf?
    • Sind Zusammenhänge erkennbar?
    • Wann, wie oft und wie lange tritt es auf?
    • Steht es im Zusammenhang mit einem bestimmten Ereignis? (Impfung, Trauma, anderen Erkrankungen?)

    THERAPIE:

    • Alleosal (homöopathisches Mittel)
    • Immunsystem hoch halten, gut unterstützen
    • Akupunktur
    • Bioresonanz
    • es gibt spezielle Headshaker- Säfte
    • Masken
    • Heilungschancen beim verhaltensbedingten bzw. stereotypischen Headshaking sind gut durch Umstellung der Haltung
    • beim symptomatischen Headshaking: Heilungschance hängt von der Ursache ab bzw. wie schnell diese gefunden wird (z.B. eine Infektion des Luftsacks oder ein entzündlicher Zahn kann behandelt werden und damit wäre auch der Grund für das Headshaking behoben)
    • beim idiopathischem Headshaking ist eine gezielte Therapie nicht möglich; Linderung v a. bei neurologischen Erkrankungen kann ein Nasennetz oder eine Maske bringen

    Medikamente zur Behandlung:

    • Carbamazepin (aus der humanen Epilepsietherapie)
    • Cyproheptadin (Allergikum)
    • Kortikosteriode (entzündungshemmend)
    • Tryptophan (Aminosäure)
    • Magnesium (Reduktion der Reizbarkeit der Nerven)

    PHYSIOTHERAPIE:

    • Behandlung des Kopfes, C0/C1, Übergang C7, TH1, Wirbelsäule, ISG etc.
    • Lockerung des Zungenbeins
    • Ohrschütteln, Zug am Ohr
    • Massieren des Mähnenkamms
    • Massage des Masters
    • Behandlung des Nackenbandes und des Brustbeins
    • Lockerung und Dehnung der Wirbelsäule
    • Akupunktur
    • großes Blutbild und überprüfen v.a. der Mengen- und Spurenelementen
    • Empfehlung: Keramikfaserdecken
    • Austesten des Solariums (bei manchen Pferden wird es besser, bei manchen schlechter)
    • ggf. entsprechendes Taping

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