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Stoffwechselerkrankungen bei Pferden rechtzeitig erkennen

    Stoffwechselerkrankungen kommen bei Pferden recht häufig vor. Oftmals bleiben sie allerdings unerkannt oder werden erst als solche diagnostiziert, wenn die Erkrankung schon weit fortgeschritten ist. Deswegen möchte ich euch hier ein paar Frühmarker für Stoffwechselerkrankungen zeigen.

    Ursachen für Stoffwechselerkrankungen sind meist eine falsche Fütterung, falsche Haltung oder (andauernde) Stresssituationen. Neben der Behandlung der Erkrankung müssen also diese Faktoren mit in Augenschein genommen und ggf. korrigiert werden.

    Frühmarker für Leberfunktionsstörungen:

    • Stichelhaare (Ausnahme: alte Pferde, Schimmel oder die sog. Roan-Fellfarbe)
    • blauer Schimmer auf den Augen (Ausnahme: Birkenauge)
    • Neigung zu Augenentzündungen, Augentränen, Fehlsichtigkeit / schreckhaftes bzw. guckiges Verhalten
    • Hungerhaare (lange Haare, die auch z.B. im Sommerfell nicht verschwinden)
    • senkrechte Streifen am Rumpf, ca. 2 Finger breit, die durch anders liegendes Fell verursacht werden
    • sog. Königstaler bzw. Hafertaler (das sind dunkle Flecken auf sonst normal pigmentiertem Fell, v.a. bei Füchsen oder Isabellen an Flanke oder Kruppe
    • Rappen, die rötlich werden (Ausnahme: echte Farbwechsler)
    • schwarzes Langhaar, dass plötzlich rote Spitzen bekommt
    • Gallen an Fessel- und Sprunggelenken
    • Neigung zu nicht unfallbedingten Sehnenproblemen
    • Schreckhaftigkeit, nahezu cholerisches Verhalten
    • angelaufene Beine
    • Gewichtsverlust oder schlechte Gewichtszunahme
    • mangelnder Appetit
    • Leistungsabfall
    • schlechter Kondititonsaufbau
    • Lethargie, häufiges Gähnen, Flehmen (hier beachten: das sind auch typische Anzeichen für Magengeschwüre)
    • aufgezogener Bauch
    • leichte Koliken
    • veränderte Kotkonsistenz
    • gelblich verfärbte Augenschleimhäute

    Frühmarker für Nierenfunktionsstörungen:

    • stumpfes Fell
    • schlechter Fellwechsel
    • dünnes Winterfell
    • rasseuntypisch dünnes Langhaar
    • Hautprobleme wie generelle Überempfindlichkeit, Juckreiz, Ekzem/Sommerekzem, Mauke, Raspe, Nesselfieber, Neigung zu Warzen bzw. Sarkoiden
    • Anfälligkeit für Ektoparasiten
    • Hufprobleme wie Neigung zu Rehe, Hufabzessen, Strahlfäule, schlechte Hornqualität
    • angelaufene Beine
    • schwammige Sprung-/Karpalgelenke
    • angelaufener, fester Halskamm
    • Ödem-Polster an Flanken, oft mit Fettpolstern verwechselt
    • Nierenpolster (Ödeme, die sich links und rechts der Wirbelsäule hinter der Sattellage bilden
    • Anfälligkeit für Phlegmone
    • Störungen im Wasser- / Mineralhaushalt wie z.B. untypisches Schwitzen
    • „Auffressen“ von Salz- oder Minerallecksteinen
    • immunologische Störungen wie z.B. Allergien, Hautallergie, schlechte Wundheilung

    Frühmarker für Magen- / Darmfunktionsstörungen:

    • Kotwasser
    • Durchfall, Blähungen
    • Neigung zu Koliken
    • auffälliger Kotgeruch (z.B. sauer oder nach Ammoniak riechend)
    • aufgegaster Bauch
    • schlechte Futterverwertung
    • Überempfindlichkeit auf schlechte Heuqualität
    • sehr wählerisch im Fressverhalten
    • keine Ruhe bei der Futteraufnahme z.B. häufige Pausen, Unruhe, Koppen, nach dem Bauch schlagen
    • Fressen von mindergiftigen Pflanzen
    • Fressen von Sand, Kot, Einstreu
    • Allergien
    • Futtermittelunverträglichkeit
    • häufiges Gähnen, Flehmen
    • starke Reaktion auf kaltes Wasser oder Verweigerung von kaltem Wasser
    • immunologische Störungen z.B. Allergien, schlechte Wundheilung

    Frühmarker für immunologische Funktionsstörungen:

    • Infektanfälligkeit mit langwierigen Krankheitsverläufen
    • Neigung zu Futtermittelallergien oder Allergien von Haut und Atemwegen
    • chronischer Husten, oft kombiniert mit Darmfunktionsstörungen
    • schlechte Wundheilung
    • lange Regenerationsphasen nach Verletzungen
    • geringe Reaktion auf therapeutische Maßnahmen

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